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Was gibt es Geheimnisvolleres…

„Was gibt es Geheimnisvolleres als die Klarheit?“ (Paul Valery)

Ein schöner Gedanke, den ich den Zeilen zum Umbau einer Wohnung in Linz gerne voranstellen möchte.
Die Nutzfläche umfasst lediglich 50 m2, der Grundriss ist wohltuend schlicht, geradlinig und geeignet, trotz des geringen Flächenausmaßes, Großzügigkeit und Offenheit entstehen zu lassen.
Dazu erschien es mir notwendig die Räume fließend ineinander übergehen zu lassen. Es gibt, mit Ausnahme des Bades, auch keine Türen.Raum, Licht und Material waren die elementaren Kategorien, die motivierend über allem Suchen, Finden und Entscheiden standen.
Diese Kategorien erlebbar zu machen, und das so eindrücklich und präzise wie möglich, war das Ziel meiner Entwurfsarbeit.

Im Folgenden ein Versuch über Raum, Licht und Material.

Raum
Raum wird bestimmt über seine Begrenzungen. Es gilt diese in aller Präzision, Voll- und Eigenständigkeit zu formen, zu erhalten und ablesbar zu machen…
Das heißt ohne jede Verunklärung durch Einrichtungen, Installationen oder Ähnliches.
Der Raum hat nicht nur dienende Funktion, als Sammelbecken für Mensch und Mobiliar, sondern hat Qualität an sich, ist eigenständiger Teil der Architektur.
Architektur ist mehr als die Illustration von Funktion!
Zum anderen sind auch die „Mitspieler“ im Raum als eigenständig, unabhängig und vollständig zu sehen, sie sind keine keine Dekoration, keine Ergänzung.

Licht
Licht im architektonischen Kontext dient nicht der Ausleuchtung, sondern der Modellierung von Raum.
Licht ist eigenständiges Mittel, Masse und Material, das Wert an sich besitzt und zu Bedeutung und Ausdruck fähig ist.
Beispiele im vorliegenden Fall: Licht-Nische, Jalousienwand als Licht-Streuer

Material
Aus Material werden Architekturen konstruiert und Möbel getischlert.
Dabei kann entweder das Material oder die Aufgabe am Beginn aller Entwurfsüberlegungen stehen.
Es gilt einen Sinnzusammenhang zwischen Material und Objekt herzustellen.
Es gilt das betreffende Material in seiner Größe, Struktur, Farbe und Verarbeitbarkeit zu „lesen“ und würdigend einzusetzen…
Beispiel im vorliegenden Fall: Lärchendielen als großformatige Stücke Natur mit Distanz zwischen den Wänden verlegt

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